Fundació Joan Miró
Ein rationalistischer und charismatischer Bau hütet das Werk des katalanischen Künstlers
Zwei Genies, der Architekt Josep Lluís Sert und der Künstler Joan Miró, vereint in einer einzigartigen Stiftung. Unauffällig, aber mit eigenem Charakter, fügt sich auf dem Berg Montjuïc die Fundació Joan Miró in die Landschaft ein. Das Meisterwerk rationalistischer Baukunst beherbergt 14 000 Werke des katalanischen Künstlers.
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Sehenswertes in der Fundació Joan Miró am Montjuïc
Die Fundació Joan Miró öffnete ihre Pforten im Jahr 1975 und war die erste künstlerische Institution in Barcelona, bei der sich ein Künstler und ein Architekt, Joan Miró und Josep Lluís Sert, zusammentaten. Lluís Sert vertrat eine Architektur rationalistischer und puristischer Formen und ließ sich beim Bau der Fundació Joan Miró von einfachen, mediterranen Bauten inspirieren. Das Gebäude ist aus Glas und weißem Beton mit einer offenen Architektur, großen Terrassen und Innenhöfen, die den Publikumsverkehr erleichtern. 1956 hatte Lluís Sert bereits das Atelier des Künstlers auf Mallorca entworfen.
Mit dem Museum wollte Miró eine Stiftung gründen, die kein Heiligtum mit Sammlerobjekten sein sollte, sondern eine zukunftsweisende Einrichtung, in der Offenheit und Debatte einen privilegierten Raum einnehmen. Miró fand in Josep Lluís Sert, Schüler von Le Corbusier und Dekan der Universität von Harvard, den perfekten Verbündeten für sein Projekt: Das Gebäude, das Sert entwarf, wurde 1977 mit dem Museumspreis des Europarates und 2002 mit dem Twenty-five Year Award ausgezeichnet. Kein Ort wird dem Werk des Künstlers gerechter als dieser.
Das von Sert entworfene Ensemble aus weißen Körpern fügt sich in die Landschaft des Montjuïc ein und bietet gleichzeitig den über 14 000 Werken Joan Mirós, unter denen sich mehr als 8 000 Skizzen befinden, einen adäquaten Raum mit eigenem Charakter.
In der Fundació Joan Miró können in einem Rundgang durch das Gesamtwerk des Künstlers zunächst die frühen Bilder mit einem deutlichen Einfluss des französischen Impressionismus, Fauvismus und Kubismus besichtigt werden, wie z. B. die „Kapelle Sant Joan d'Horta“ oder das „Portrait eines jungen Mädchens“, dann die Werke seiner surrealistischen Phase („Die Weinflasche“) und schließlich seine Collagen, wie z. B. die „Hommage an Prats“.
Die Sammlung beinhaltet seine Werke über den Bürgerkrieg, „Mann und Frau vor einem Kothaufen“, und ein Werk der Serie „Sternenbilder“, das während des Zweiten Weltkrieg entstand. Den größten Teil des Bestands stellte Miró selbst zur Verfügung, nach und nach wurde der Fundus durch Schenkungen von Familienangehörigen, Freunden und Sammlern ergänzt.
Wegbeschreibung
Man erreicht das Museum mit der Roten Route des Barcelona Bus Turístic von der Haltestelle Fundació Joan Miró aus.
Für Wissbegierige
- Wussten Sie schon ...? Joan Miró beschenkte die Stadt mit einigen seiner Werke als Willkommensgruß für die Besucher. Für diejenigen, die mit dem Flugzeug landen, schuf Miró das Wandbild auf dem Terminal 2 des Flughafens El Prat (1970); alle, die mit dem Zug anreisen, werden von der Plastik „Frau und Vogel“ (1976) im Park L'Escorxador in der Nähe des Bahnhofs Sants begrüßt, und wer mit dem Schiff ankommt, findet auf dem Boden der Rambla das Mosaik „Pla de l‘Os“ (1983).
- Insidertipp: Neben der Fundació Joan Miró befindet sich ein kleiner Garten, der erste öffentliche Park, der auf dem Berg Montjuïc errichtet wurde. Es handelt sich um die Gärten Laribal, ein Besuch lohnt sich!
- Ein Muss für: die Bewunderer von Miró und Lluís Sert, Liebhaber klarer und reiner Formen in der Architektur und Freunde der Verbindung von zeitgenössischer Kunst und Architektur.